Meine epileptischen Anfälle
Was ist ein epileptischer
Anfall?
Ein epileptischer Anfall ist wie ein
Gewitter im Gehirn, ausgelöst von Nervenzellen mit vorübergehender
vermehrter Entladung. Sie geben unkontroliere schnelle Signale
an die Muskeln ab, die sich dann ebenso bewegen. Die so
entstandenen Muskelkrämpfe können nicht gesteuert werden. Im Laufe
des Anfalls können immer mehr Nervenzellen mit einbezogen werden
und somit mehr Muskelgruppen betroffen werden. Während eines
Anfalls ist die Katze nicht bei vollem Bewusstsein und verspürt
keine Schmerzen. Epileptische Anfälle können in unterschiedlichen
Stärken auftreten.
Wie äußert sich die Epilepsie bei mir?
Ich
leide unter einer sogenannten Schlafepilepsie. Meine Anfälle
treten in der Regel am Abend oder in der Nacht aus dem Schlaf
heraus auf. Am Tag habe ich bisher keine bzw. extrem selten
Anfälle erlitten.
Ablauf eines Anfalls:
Kündigt sich ein
Anfall an, hebe ich meinen Kopf und starre mit weit aufgerissenen
Augen ins Leere. Während eines Anfalls liege ich meist auf der
Seite, mein Köper wird beherrscht von schnellen Muskelzuckungen, so
als stünde ich unter Strom. Ich habe große
Pupillen, meine Ohren zittern und zäher Speichel läuft in
Fäden aus meinem Maul. Mit meinem Maul vollführe ich
schnelle Beißbewegungen und mit der Zunge erzeuge ich schnalzende
Geräusche. Verkrampft sich mein Körper sehr stark,
befindet sich mein Kopf über dem Bauch. Meine Anfälle dauern
zwischen drei bis fünf Minuten an, ist er besonders stark,
uriniere ich auch mal dabei und knurre leicht.
Anfall erleichtern?
Meine Menschen achten
darauf, dass ich mich selber nicht verletzen kann. Das Licht und
die Geräusche werden so weit wie möglich reduziert oder gänzlich
abgestellt. Um mir ein Gefühl von Geborgenheit zu geben, wird
mit leiser Stimme zu mir gesprochen und ganz leicht
über meinen Körper gestreichelt. Dabei ist wegen der
unkontrollierten Beißbewegung besondere Vorsicht geboten, ich
möchte keinen versehentlich verletzen.
Nach einem Anfall
Ein epileptischer Anfall
kostet mich viel Energie. Nach einem kurzen Moment der Erholung
setzt bei mir großer Appetit ein. Noch nicht ganz bei
Bewusstsein, versuche ich in hektischen Bewegungen in die
Küchen zum Futter zu gelangen. Das bedarf ein wenig Unterstützung,
da ich nach einem Anfall große Probleme mit der
Koordination und meinem Gleichgewicht habe. Ich darf so viel
fressen wie ich brauche, im Schnitt sind das zwei bis drei
Futterportionen. Nach dem Fressen laufe ich noch eine Weile
umher, dann suche ich den Kontakt zu meinen Menschen
und ich werde sehr anhänglich.
Wie werde ich behandelt?
Anfangs
wurde die Epilepsie mit homöopathischen Medikamenten behandelt. Da
die Häufigkeit der Anfälle weiter zunahm wurde sie auf
Phenobarbital, ein Schlafmittel, eingestellt. Für den absoluten
Notfall, wenn ein Anfall nicht mehr stoppt, liegt ein
Valium-Einlauf bereit. Den habe ich aber zum Glück noch nie
gebraucht. Da das Phenobarbital letztendlich nicht die erhoffte
Wirkung zeigte und die Dosis sich negativ auf meine Koordination
auswirkte, wurde es wieder ausgeschlichen. Anschließend bekam
ich eine überarbeitete Behandlung auf Basis der Naturheilkunde
– in Zusammenarbeit einer guten Tierheilpraktikerin mit einem
Tierarzt.
Im Dezember 2010 wurde meine Ernährung auf BARF umgestellt, frei
von pflanzlicher Linolsäure, die in Getreide und Pflanzenölen zu
finden ist. Seit einem letzten Anfall Anfang Januar 2011 bin ich
frei von epileptischen Anfällen und den ganzen Medikamenten.
Welche Auswirkungen hat die Epilepsie und ihre
Behandlung auf meine Ataxie?
Die
Anfälle verschlechterten meine Koordination, die außerdem durch die
Gabe von Phenobarbital (Dämpfung der Hirnaktivitäten) weiter
beinträchtig wurde. Während der Einstellungszeit war ich extrem
taumelig und konnte mich kaum auf den Beinen halten. Ich
schlief sehr viel – letztendlich zu viel. Nach der Umstellung der
Behandlung und dem Verzicht auf Phenobarbital verbesserten
sich nach und nach meine Koordination sowie mein Gleichgewicht
und ich wurde wieder aktiver.
Seit ich ohne Anfälle bin, habe ich enorme Fortschritte gemacht.
Ich bin aktiv, nehme meine Umwelt sehr aufmerksam war und konnte
meine Koordination deutlich verbessern.